Alf oder besser „Immo“ (das war zumindest sein Geburtsname) ist der Grund dafür, dass ich mich mit der Rasse Großer Münsterländer beschäftigt habe und dieser bis heute auch treu geblieben bin. Ende 1989 fing ich an, nach einem GM zu suchen, da mein damaliger Lebensgefährte die Jagdprüfung abgelegt hatte und wir uns bei der Wahl der Jagdhunderasse auf den Großen Münsterländer geeinigt hatten. In Österreich war die Population sehr eng und Welpen kaum am Markt. So suchte ich über meine Mutter in Deutschland und sie fand heraus, dass der Zwinger „vom Freihof“ in Abtsbessingen Welpen erwartete. Als der Wurf lag, fuhr sie hin und der erste „Kleine Dicke“ der ihr entgegen lief, sollte dann auf die Reise nach Österreich gehen. Ich schenkte Immo meinem Partner. Mit den Papieren bekam der Rüde zwar einen anderen Namen – Alf – doch er und wir hatten uns schon zu sehr an „Immo“ gewöhnt und so haben wir es dabei belassen. Nun war der erste Hund im Haus – er liebte es, Kartons zu zerbeißen, Decken, Wischlappen und alles was nicht niet- und nagelfest war herumzutragen und natürlich uns diese, seine Reichtümer zu präsentieren. Da wir dem Züchter, Herrn Horst Zimmermann, versprochen hatten, den Rüden jagdlich auszubilden, traten wir dem Rasse betreuenden Verein bei und besuchten einen Jagdhundeführerkurs im Raume Tulln/NÖ. Dort gaben ältere und erfahrene Hundeführer ihr Wissen an Neulinge wie uns gerne weiter. Immo entwickelte sich zu einem echten Alphahund und machte uns den Einstieg in diese Sparte nicht leicht. Selbstbewusst und mit viel Härte ausgestattet war er nicht immer gleich mit den gegebenen Aufgaben „einverstanden“ und es gab doch die eine oder andere grobe Auseinandersetzung. Dennoch ging auf der Anlagenprüfung (Jugendsuche) mit seinem Führer alles recht ordentlich, vor allem wenn man bedenkt, dass wir gewisse Fächer eigentlich nie trainiert hatten. Wir waren ja richtige Anfänger und waren froh, wenn uns der gut veranlagte Hund nicht gar zu lange wartend am Feldrand stehen ließ. Ehrlich gesagt, er machte anfangs eigentlich seine eigene Jagd uns es sollte viel Arbeit werden, das wieder bis zur Feld- und Wasserprüfung zu korrigieren. Dazu kam, dass sein „Herrli“ nicht mehr die Lust und Laune hatte, die Sonntagmorgen auf dem Übungsplatz zu verbringen und täglich weiter hart zu üben, damit im Herbst Apportieren und Gehorsam sitzen. Es waren damals noch knapp 4 Wochen bis zur FWP und ich übernahm einen Hund zum Führen, dem noch der Zwangsapport fehlte, der keine Schwimmspur gearbeitet hatte und wohl das schlimmste Übel an allem – der sich gerne entzog und für den Rückweg teils sehr lange/zu lange benötigte. Zum Glück gab es alte Hundeführer, welche mir mit Rat und Tat halfen. Immo war außerdem ein sehr intelligenter und eigentlich auch gelehriger Rüde – eben halt mit eigenem Kopf – und so nahmen wir die FWP in Augenschein. Am Vorabend der Prüfung ging allerdings absolut nichts mehr. Nicht einmal mehr den Apportierblock nahm der Rüde und brachte mich damit soweit, dass ich wirklich verzweifelt und weinend „auf dem Acker saß“ und alle Hoffnung verloren hatte. Es wäre aber nicht Immo gewesen, hätte er nicht am nächsten Tag überrascht und die Prüfungsfächer gearbeitet als machte er es schon jahrelang. Nun war ich diejenige, welche ab und zu die „Lacher auf ihrer Seite hatte“, war ich doch mit den jagdlichen Gegebenheiten und den Jagdhundeprüfungen nicht wirklich bewandert. Jedenfalls freuten wir uns am Ende des Tages über einen guten II Preis. Eine absolute Stärke war die Arbeit nach dem Schuss und die Nachsuche auf Schweiß. Wir wurden oft um Hilfe gebeten, wenn ein Stück nicht gefunden wurde. Dann konnte Immo wieder brillieren. So war ich dann auch vor der Schweißsonderprüfung weit weniger nervös als bei der FWP, denn ich vertraute stets auf seinen Finderwillen. Und weil doch die GM auch so schöne Jagdhunde sind, besuchten wir zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, wie später auch mit allen nachfolgenden Hunden. Nachdem ich mich von meinen damaligen Lebenspartner trennte, kam damit für mich auch der Abschied von Immo. Zu meinem Glück und Trost hatte ich inzwischen seine 1 Jahr jüngere Schwester „Beauty“ für mich gekauft, die mich weiter begleitete.
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